Jagd
Würde man einen Jagdreiter fragen, ob eine Jagd immer gleich verläuft, so würde er wahrscheinlich antworten mit: "Wo bleibt denn dann der Spaß?!".
So viel kann man jedoch sagen:
Die Höhe der Anforderungen der Schleppjagden an das Können von Pferd und Reiter folgt über das Jahr einer Art Wellenbewegung. Mit wenigen Sprüngen im Frühjahr beginnend, eignen sich diese Veranstaltungen gut für jagdlich unerfahrenere Pferde bzw. Reiter. Mit voranschreitendem Jahr steigen dann allmählich die Anforderungen und finden ihren Höhepunkt im Oktober bis November. Zum "Aklingenlassen" des Jagdjahres finden dann wieder zunehmend einfachere Veranstaltungen statt, um Pferd und Reiter auf das ruhigere Frühjahr vorzubereiten.
Zu Beginn:
Beginnend mit dem Stelldichein, zu dem sich Reiter, Hunde und Zuschauer an einem Ort zu bestimmter Zeit treffen, findet hier das Sammeln aller Teilnehmer, die Einteilung der Jagd- und Zuschauerfelder, sowie eine kurze Ansprache des Masters und der Gastgeber statt.
Im Schritt gehts los:
Eine Jagd besteht aus mehreren Galoppstrecken, die "Runs" genannt werden, während derer die Hunde laut auf der gelegten Spur (ugs. "Schleppe" genannt) jagen und die Reiter ihnen folgen. Meist aus zwei bis vier Runs bestehend, finden vor und zwischen diesen Galoppstrecken Ruhephasen statt, bei denen sich die Reiter und Hunde sammeln und gemeinsam im Schritt bewegen.
Halali:
Ist das Ende des letzten Runs erreicht und hat jeder seinen Nebenmann, begeben sich alle Reiter und Zuschauer zum Halali. Hier erhalten die Hunde ihre Belohnung in Form eines Pansens. Erst sobald die Hunde fertig sind und das Halali verlassen, dürfen auch die Reiter und Zuschauer vom Platz gehen. Ein Moment des Respekts gegenüber den Tieren und ihrer Leistung und ein Moment, in dem es manchmal sehr unübersichtlich werden kann. Insofern gilt es, sich noch einmal zu konzentrieren, um Hund, Pferd und sich selbst unbeschadet nach Hause zu bringen.
Schon vorbei?
Ein toller Ritt und alles ging so schnell vorüber. Jedoch kein Grund, um Trübsal zu blasen. Nach der Jagd ist noch ausreichend Zeit für Gespräche, eine Stärkung und jede Menge Gemeinschaft. Nach dem Versorgen der Vierbeiner einfach dem Strom glücklicher Menschen folgen und die Zeit genießen.
Hundearbeit
Wie bei jedem Sport, ist auch beim Jagdreiten die körperliche Kondition von Hund, Pferd und Mensch sehr wichtig. Mit der täglichen Hundearbeit wird diese verbessert und birgt außerdem die Möglichkeit, den körperlichen Zustand der Hunde zu lesen und das geschlossene Laufen der Meute im Ruhezustand zu üben. Jüngere Hunde lernen hierbei von den älteren und unsere "Rentner" können, sofern noch gut auf den Pfoten, weiterhin im Verbund der Meute laufen.
Zu Pferd werden die Hunde ca. eine Stunde im Schritt, Trab und kurzen Galoppstrecken durch Wald und Wiesen geführt. Je nach Wetterlage geben einer oder mehrere Stopps an Wasserstellen den Hunden die Möglichkeit, sich abzukühlen und kurz zu ruhen.
Neben dem körperlichen Aspekt steht bei einer Hundearbeit allerdings die Zusammenarbeit zwischen Hunde, Pferd und Reiter im Vordergrund. Eine sich ständig entwickelnde Meute bedarf einer sich ständig anpassenden Führung. Die Mitglieder der Equipage müssen das Verhalten der Hunde schnell und sicher interpretieren können und deren Pferde in allen Situationen souverän reagieren. Darüber hinaus können auch ungeübte Reiter und Pferde während der Hundearbeit langsam und kontrolliert an ihren jagdlichen Fähigkeiten arbeiten.
Natürlich ist jeder bei unseren Hundearbeiten herzlich Willkommen. Melden Sie sich einfach über unser Kontaktformular bei uns uns wir nehmen Kontakt zu Ihnen auf.
Kontakt
Sie haben Interesse mal hinter der Meute des Rheinisch-Westfälischen Schleppjagd zu reiten? Dann melden Sie sich sehr gerne bei uns.